Ein Pärchen Gartenrotschwänzchen nisten in der Nähe des Bienengartens.


Dickopffliegen sind abhängig von einem reichen Blütenangebot und der Präsenz ihrer Wirte: Wespen, Bienen und Hummeln.


Dieses Pärchen der Dickkopffliege Conops quadrifasciatus (Lat.: Kegelförmige Fliege mit vier Streifen), wurde Ende August auf Distelblüten im Bienengarten beobachtet. Die Tiere kopulieren im Fluge, wobei das Männchen seine Partnerin von oben umklammert. Die Weibchen legen die befruchteten Eier in lebende Wespen, Wildbienen oder Hummeln ab, in deren Körper sich die Conops-Larve einwickelt. Zur Eiablage ergreifen die Weibchen ihre Opfer mit den Beinen, dann schieben sie ihren hakenförmigen Hinterleib zwischen die Chitinplatten des Wirtes, um ein Ei zu injizieren. Die hervorstehenden Wölbung am Bauch der Weibchen wirkt dabei zusammen mit dem hakigen Hinterleib wie eine Zange. 

Karger Boden = Prima Nistplatz! Grabwespen sind Leitarten für ökologische Vielfalt.

Der scheinbar unattraktive, trockene und karge Sandboden im Bienengarten bietet zahlreichen Insektenarten ideale Nistmöglichkeiten.
Der scheinbar unattraktive, trockene und karge Sandboden im Bienengarten bietet zahlreichen Insektenarten ideale Nistmöglichkeiten.
Die gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa) jagt Schmetterlingsraupen und trägt sie als Nahrung für ihre Larven in die Erdnester ein.
Die gemeine Sandwespe (Ammophila sabulosa) jagt Schmetterlingsraupen und trägt sie als Nahrung für ihre Larven in die Erdnester ein.
Die Knotenwespe (Cerceris arenaria) trägt verschieden kleine Käfer- und Wildbienenarten ein.
Die Knotenwespe (Cerceris arenaria) trägt verschieden kleine Käfer- und Wildbienenarten ein.

Disteln und Schmetterlinge, ein Sommer-Team!

Zum ersten mal in diesem Jahr konnten wir den Distelfalter (Vanessa cardui) auf dem Schulhof beobachten.
Zum ersten mal in diesem Jahr konnten wir den Distelfalter (Vanessa cardui) auf dem Schulhof beobachten.
Die Raupen des Distelfalters ernähren sich von der oft als Unkraut bezeichneten Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare), die sich seit dem letzten Jahr im Bienengarten angesiedelt hat. Selbst "Unkraut" trägt also zur Biodiversität bei!
Die Raupen des Distelfalters ernähren sich von der oft als Unkraut bezeichneten Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare), die sich seit dem letzten Jahr im Bienengarten angesiedelt hat. Selbst "Unkraut" trägt also zur Biodiversität bei!

Kleine und große Blütenpracht im April:

Der rosa blühende gemeine Reiherschnabel (Erodium cicutarium) und das Vergissmeinnicht (Myosotis) mit den kleinen hellblauen Blüten sind typische Pionier-Blütenpflanzen auf trockenen Brachen und Wegrändern.
Der rosa blühende gemeine Reiherschnabel (Erodium cicutarium) und das Vergissmeinnicht (Myosotis) mit den kleinen hellblauen Blüten sind typische Pionier-Blütenpflanzen auf trockenen Brachen und Wegrändern.
Der unscheinbare Gundermann (Glechoma hederacea) wächst in dichten Teppichen und ist eine wichtige Pollen- und Nektarquelle für Hummeln und die im April  fliegende Pelzbiene Anthophora plumipe.
Der unscheinbare Gundermann (Glechoma hederacea) wächst in dichten Teppichen und ist eine wichtige Pollen- und Nektarquelle für Hummeln und die im April fliegende Pelzbiene Anthophora plumipe.
Reichlich Pollen und Nektar bietet die Rotblühende Rosskastnie (Aesculus rubicunda), einer Mischung aus der heimischen gewöhnlichen Rosskastanie (weiße Blüten)  und der amerikanischen Roten Rosskastanie (rote Blüten).
Reichlich Pollen und Nektar bietet die Rotblühende Rosskastnie (Aesculus rubicunda), einer Mischung aus der heimischen gewöhnlichen Rosskastanie (weiße Blüten) und der amerikanischen Roten Rosskastanie (rote Blüten).

Im März blühen die Weidenkätzchen auf dem Schulgelände und locken zahlreiche Wildbienenarten mit ihrem reichen Pollenangebot an.

Die Seidenbiene Colletes cunicularius sammelt ausschließlich Weidenpollen. (http://www.naturspaziergang.de/Wildbienen/Colletinae/Colletes_cunicularius.htm)
Die Seidenbiene Colletes cunicularius sammelt ausschließlich Weidenpollen. (http://www.naturspaziergang.de/Wildbienen/Colletinae/Colletes_cunicularius.htm)
Auch die Sandbiene Andrena vaga ist Weidenspezialistin. Hier sieht man ein pollenbeladenes Weibchen. (http://www.bwars.com/content/andrena-vaga)
Auch die Sandbiene Andrena vaga ist Weidenspezialistin. Hier sieht man ein pollenbeladenes Weibchen. (http://www.bwars.com/content/andrena-vaga)

Folgende Wildbienearten wurden im März und April auf dem Schulgelände beobachtet:

Die Seidenbiene (Colletes cunicularius): Nistet zu Hunderten im Bienengarten am Hang und auf ebener Fläche und sammelt Pollen an der Weide.

Die Sandbiene (Andrena apicata) nistet am Hang im Bienengarten bevorzugt an vegetationsfreien Stellen. Andrena fulva nistet auch im flachen Gras und Moos. Andrena vaga nistet an vegetatiosfreien Stellen am Hang, sammelt nur an Weiden und wurde im letzten Frühjahr vereinzelt beobachtet in diesem Jahr aber noch nicht. 

Die Furchenbiene (Lasioglossum calceatum) nistet im Boden, wobei nicht selten mehrere Weibchen ein Nest versorgen. 

Die Pelzbiene (Anthophora acervorum) sammelt gerne an Blüten des Gundermann (Glechoma hederacea) und nistet im Boden auch zwischen der Vegetation.

Die Mauerbiene (Osmia rufa) sammelt an Weiden und Obstblüten und nistet in Bambusröhrchen und Holzlöchern.

Zudem wurden Hummenköniginnen der Steinhummel (Bombus lapidarius) und der Erdhummel (Bombus lucorum) beobachtet. 

 

Weidenspezialisten: Einige diese Bienenarten sind auf Weiden als Pollen- und Nektarquelle spezialisiert. Ihr natürlicher Lebensraum bietet Nistplätze in sandige Dünen und Abbruchkanten an Flussläufen sowie ausreichend Weidenbestände als Nahrungsquellen.


Am Hang neben dem Bienengarten hat sich seit dem letzten Jahr eine kleine Nistaggregation der Sandbiene Andrena fulva entwickelt. In Parks und Vorgärten ist diese Wildbienenart sehr häufig anzutreffen. Auf dem Schulgelände wurde sie erstmals 2015 beobachtet. Die Aggregation erkennt man an den Sandhügelchen, in deren Mitte sich das Flugloch, also der Aus- und Eingang zum Bodennest befindet. Jedes Weibchen kümmert sich dabei um ihr eigenes Nest, deshalb nennt man diese Wildbienen auch Solitärbienen.

http://www.rps.org/member/gallery/edward-phillips/Andrena-Mining-Bees
http://www.rps.org/member/gallery/edward-phillips/Andrena-Mining-Bees
http://www.natureconservationimaging.com/Pages/nature_conservation_imaging_woodland_hedgerow_bees.htm
http://www.natureconservationimaging.com/Pages/nature_conservation_imaging_woodland_hedgerow_bees.htm

Im Boden schließt sich an das Flugloch ein mehr oder weniger langen senkrecht nach unten führender Tunnel an, von dem kürzere Seitengänge abgehen. An Ende jedes dieser Seitengänge legt die Biene eine Brutzelle an. In die Brutzelle trägt sie Blütennektar und Blütenpollen ein, legt ein Ei auf dem Pollen ab und verschließt die Brutzelle. Die Bienenlarve, die aus dem Ei schlüpft, frisst den Pollen und den Nektar, verpuppt sich. Im Spätsommer schlüpft aus der Puppe eine neue Biene, die in der Brutzelle überwintert und sich im nächsten Frühling an dien Erdoberfläche gräbt, um ihrerseits ein Brutnest anzulegen. Auf diese Weise können bei günstigen Bedingungen über die Jahre Nistaggrega-tionen von Tausenden Individuen entstehen.

Freipräpariertes Sandbienennest mit Haupt-, Seitengängen und gefüllten Brutzellen.
Freipräpariertes Sandbienennest mit Haupt-, Seitengängen und gefüllten Brutzellen.
Großaufnahme einer Brutzelle einer Sandbiene. Man erkennt den flüssigen Nektar, den orangegelben Pollen und das darauf abgelegte weise Ei der Biene.
Großaufnahme einer Brutzelle einer Sandbiene. Man erkennt den flüssigen Nektar, den orangegelben Pollen und das darauf abgelegte weise Ei der Biene.